Schaffnerkarbidlaternen

Für einen eher kleineren Zeitraum gab es auch Karbidlaternen bei der Eisenbahn.

Diese ähnelten teilweise sehr den im Bergbau genutzten Laternen. Karbidlaternen nutzte man als tragbare Lichtquellen sowie als feste Lichtquellen. So dienten Karbidlaternen Schaffnern, Zugführern und Wagenmeistern als Geleucht und erleichterten somit auch bei Dunkelheit und unsichtigem Wetter die Arbeit und sorgten für Sicherheit.

 

Die Laternen hatten Gehäuse aus Messing, Stahlblech, auch Aluminiumteile wie z.B. teilweise Kamine waren üblich. Die Griffe waren aus dickem Stahl- oder Messingdraht gefertigt und erhielten einen Holzgriff, was den Tragekomfort deutlich erhöhte.

Vorne erhielten Sie klares Glas, seitlich entweder ebenfalls klares und rotes, bzw. Zugführer erhielten die Variante rot/grünes Glas. Da die Laternen auch zur Signalgebung verwendet wurden, fiel die Wahl der Scheiben auf diese Farbtöne. Mit dem klaren Licht konnte bei Dunkelheit dem Zugführer signalisiert werden, dass der Bereich das Schaffners fertig zur Abfahrt sei. Rot diente dazu, im Notfall einen Zug oder eine Rangierfahrt zum halten zu bringen, wobei dort auch klares (weißes) Licht nach heutigem Signalbuch ausreichend wäre. Grün diente zum geben des Abfahrauftrages (Signal Zp9). Diese Scheiben waren hinter den seitlichen Blendtürchen, wodurch diese abgeschirmt wurden, um falsche Signalgebung zu verhindern. Dazu waren die Blendentürchen auch bei Messing von innen schwarz gestrichen.

 

Die Karbideinsätze waren teilweise ebenfalls aus Stahlblech oder Messing gefertigt, wobei das Stahlblech dann verzinkt oder verzinnt war. Vor allem zu Kriegszeiten wurden Stahlblecheinsätze gebaut und verwendet, da man damals das Messing für die Produktion von Patronenhülsen benötigte. Auch Einsätze aus Messing, die später verchromt wurden, hat es gegeben. Die Specksteindüse hatte eine Bohrung, welche 7,5 Liter Gas pro Stunde durchströmen ließ.

 

Auch weitere Zubehör wie Brustleder und kleine Drahtbürsten zum säubern der Düsen gab es.

 

Die Ära begann 1928 und endete in den 60er Jahren, da dann die ersten Akku- und Batterielampen aufkamen und die Karbidlaternen relativ schnell verdrängten.

 

Auch Karbideinsätze aus Bundeswehrlaternen passen in die Standard-Karbidlaternen, da diese auf der gleichen Basis gefertigt wurden.

Schaffnerkarbidlaterne der Deutschen Bundesbahn, hergestellt 1956 von OSMEKA in Osnabrück